Tennenlohe
Seit 2003 werden die wertvollen Sandlebensräume im Naturschutzgebiet "Tennenloher Forst" beweidet, um die wertvollen Sandmagerrasen und Heiden zu erhalten - mittlerweile auf rund 100 ha!
Derzeit beweiden 4 Przewalski-Hengste aus dem Tiergarten Nürnberg die Fläche.
Robuste Wildpferde
Przewalski-Pferde sind im Futter sehr genügsam. Sie können sich vom kargen Aufwuchs auf den sandigen Flächen das ganze Jahr ernähren. Die starke Sonneneinstrahlung im Sommer und die Kälte im Winter kann diesen robusten Tieren nichts anhaben. Einen festen Unterstand benötigen sie nicht, wichtig ist allerdings eine ganzjährige Wasserversorgung. Im Naturschutzgebiet Tennenloher Forst können sie sich an natürlichen Quellen und einer grundwassergespeisten Tränke bedienen, die auch bei Minusgraden sprudeln.
Die Familienbande der Wildpferde
Für das Beweidungsprojekt werden von den Zoos ausschließlich Hengste zur Verfügung gestellt. Das Zusammenleben als Junggesellen ist nicht ungewöhnlich: auch in freier Wildbahn verlässt der Nachwuchs im Alter von 1 bis 4 Jahren die "Haremsgruppe", die aus mehreren Stuten mit Fohlen und einem Hengst besteht.
Nur so können Auseinandersetzungen mit dem dominanten Hengst in der Herde vermieden werden.
Während die jungen Stuten sich zumeist anderen Haremsgruppen anschließen, bleiben die Hengste zunächst als Junggesellen zusammen und machen die Rangordnung unter sich aus. Diese Rangordnungskämpfe werden mit Tritten und Bissen ausgefochten und können sich über Wochen hinziehen.
Je jünger ein Hengst ist, desto problemloser wird er von den anderen Junggesellen akzeptiert, da er noch keine ernst zu nehmende Konkurrenz für die anderen darstellt. Aus diesem Grund werden bevorzugt junge Hengste in die Tennenloher Junggesellengruppe integriert.
Im Erwachsenenalter verlassen die Hengste den Tennenloher Forst im Normalfall wieder, um als Haremshengste in Zoos in ganz Europa für Nachwuchs zu sorgen.
Die Zucht wird im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes Przewalskipferd vom Zoo Prag koordiniert.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4isches_Erhaltungszuchtprogramm)